Chandra-Lotus-Yoga-Anni-Rahlmeyer-Springe

Blog

#YOGAMOM – Patanjalis Elternratgeber: In acht Schritten zum Erfolg (Teil2)

Blog-Beitrag-Anni-Rahlmeyer-Mompower-#YOGAMOM - Patanjalis Elternratgeber:-In-acht-Schritten-zum-Erfolg

Hier kommt er endlich, der zweite Teil von Patanjalis Elternratgeber. Eigentlich find ich es immer doof, so ewig auf die Fortsetzungen zu warten, aber was soll ich sagen:

„“Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ („Beautiful Boy“ (Darling Boy)“, von John Lennon).

In diesem Sinne nenne ich die Verzögerung der Fortsetzung doch einfach mal „Recherche“ 🙂 Yoga ist ja eine Erfahrungswissenschaft, wie es so schön heißt (Zitat: Holger Zapf, Unit Yoga) und nun möchte ich euch nicht länger warten und an meinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen.

Den ersten beiden Schritte auf Patanjalis Weg der Erleuchtung, die Yamas und Niyamas – die Handlungsempfehlungen im Umgang mit unserem Umfeld und uns selbst – , haben wir nun bereits HERVORRAGEND auf die Kindererziehung und auf unsere Haltung UNS SELBST gegenüber angewendet und eine erste ZEN-mäßige Einstellung annehmen können ;).

Nun folgt Patanjalis dritter Schritt auf dem Wege der Erleuchtung und hoffentlich auch der unseren 😉 … die Asanas: Die „Turnübungen“ des Yoga. Patanjali war ebenfalls der Meinung, dass „in einem gesunden Körper, ein gesunder Geist wohnt“, also beginnt er bei den Basics, beim Fundament: bei unserem Körper. Neuzeitlich gesprochen und in Mundart vieler Kids, „ohne stabile Hardware, kann die Software nicht geladen werden“; also stabilisieren wir unsere Hardware… Für die Unversehrtheit und körperliche Gesundheit in Bezug auf die Kinder zu sorgen, ist selbstverständlich. Wir sorgen für ausreichend Bewegung, wollen immer Up-To-Date sein, was die altersgerechte „Bespaßung“ der Kinder angeht, beschäftigen uns mit einer ausgewogenen Ernährung für den Nachwuchs, sorgen dafür, dass nur die reinsten, besten und gesündesten Materialien ihre Haut berühren und werden nicht müde, unsere geliebten Sprösslinge mit allem zu versorgen, auf dass sie gesund und glücklich sein mögen… Doch was ist mit der körperlichen Unversehrtheit von Mama? DEIN Körper, liebe MOM, hat Unglaubliches geleistet… und leistet es noch. Du hast deinen Körper geteilt, ihn zur Verfügung gestellt; Er hat Leben geschaffen und genährt und ist noch immer bereit, sich mit Haut und Haar dem Teil deines Herzens zu widmen, der nun in Form deines Kindes außerhalb deines Körpers wohnt. Und das Alles ist auch gut so, aaaaaber, auch MOM muss sich um SICH kümmern… es ist nicht egoistisch, wenn das eigene Wohlergeben, die eigene Entspannung, der eigene Körper, nun auch mal im Vordergrund stehen darf. Du musst dir im Flugzeug die Sauerstoffmaske auch zuerst aufsetzen, bevor du deinen Kindern/Nachbarn, etc hilfst… du musst dafür sorgen, dass es DIR gut geht, dass DU gesund bist, um auch für andere dasein zu können. SETZ DIR JETZT DEINE MASKE AUF. Versorge dich selbst! Praktiziere täglich, alle zwei Tage, einmal wöchentlich Yoga, gehe laufen, gehe schwimmen, klettern, tue, was auch immer gut für dich ist, was dich bereichert und fit hält. NUTZE die Zeit, GÖNN DIR die Zeit, sorge für DEINE körperliche Gesundheit und erkenne, dass nicht nur ein gesunder Geist, sondern auch ein entspannter Geist, in einem gesunden und entspannten Körper wohnt…. Und by the way… Kinder lernen durch Nachahmung… wenn du dich mit Spaß und Freude bewegst, gut für dich sorgst und DICH selbst wichtig nimmst… tun sie das auch… sowohl dich, aber auch sich selbst.

BERGFEST, die Hälfte ist geschafft: Auf geht zum vierten Schritt auf unserem Pfad der Erleuchtung: Pranayama, die Atmung. Pranayama heißt eigentlich aus dem Sanskrit übersetzt: die Lenkung/Leitung von Prana, unser Lebensenergie. Lebensenergie… denkt sich jetzt die ein oder andere MOM, ist genau das, was mir gern mal geraubt wird… in Tateinheit mit dem Diebstahl des sprichwörtlichen letzten Nervs. Also, was tun sprach Zeus? Einfach mal tief durchatmen! Ähhh ja, genau?!?! Atmen… ok … der Threenager vollführt ein Drama, dass Shakespeare neidisch gemacht hätte und das nur, weil du in seinem Spiel dessen Regeln nur er versteht und aufstellt, falsch spielst (FACEPALM hier einfügen) und während dessen erfreut sich die Einrichtung und Auslegeware an Babygirls neuester Fähigkeit: Allein zu essen. Während du also dort sitzt, inmitten von umherfliegenden Spielsachen und Lebensmitteln, vollgeschmiert mit den Köstlichkeiten des Mittagessens und dich fragst, ob Nerven tatsächlich so richtig in Echt reißen können, soll also eine entspannte Atmung helfen?!? Verständlich wenn du denkst: IHR HABT DOCH NICHT MEHR ALLE BUDDHAS IM TEMPEL!!! Doch bevor du nun dein Nervenkostüm endgültig der Altkleidersammlung spendest, probiere es doch einmal 🙂 Vielleicht hast du ja schon festgestellt, dass sich deine Atmung in verschiedenen Situationen verändert? Die Rasselbande nimmt die Bude auseinander und deine Atmung ist flach, deine Körperhaltung leicht gebeugt und du befindest dich körperlich und mental im Kampf-oder-Flucht-Modus. Eine Atmung und Körperhaltung, die wir evolutionär noch aus der Zeit der Höhenmenschen kennen… Es droht Gefahr: Der Säbelzahntiger will uns ans Leder… Der Körper ist darauf vorbereitet, Adrenalin pumpt durch unseren Körper, unsere Atmung ist flach und stoßweise und sind bereit es mit der Bestie aufzunehmen… Soweit doch erstmal keine Herausforderung, findet MOM und denkt an die mentalen Ringkämpfe mit ihren gehörnten Engeln. Doch ist die darauffolgende, notwendige Konsequenz der körperlichen und mentalen Konstitution unserer Vorfahren, nämlich das Ungetüm zu erlegen und sein Fell der Familie zu präsentieren, nun auch irgendwie nicht die Antwort auf das vorherrschende Problem im Kinderzimmer. Also fahren wir unser System lieber wieder runter. Merke: Wenn du dich in den Stress hinein atmest, kannst du dich auch wieder heraus atmen! Probiere einfach mal eine kleine Übung: Setze dich aufrecht hin, ziehe die Schultern weg von den Ohren und schaffe weite im Brustraum, schließe die Augen wenn du magst (und dich traust :D) und atme tief ein… in deinen Bauch, deine Bauchdecke, deine Rippen und deine Schlüsselbeine und atme dann wieder aus. Zähle einmal bei der Einatmung bis drei und dann im selben Rhythmus bei der Ausatmung bis sechs und wenn du merkst, du wirst ein bissl ruhiger… dann beginne nach einer tiefen und intensiven Einatmung, während der Ausatmung zu summen. Klingt komisch… ist es auch 😀 aber es ist auch sehr effektiv. Diese Atmung nennt sich die Bienenatmung und die sanften Vibrationen stimulieren direkt deinen Parasympathikus, den Teil deines Nervensystems, der für die Entspannung zuständig ist. Und als lustigen Nebeneffekt werden auch die kleinen Kobolde ganz aufmerksam auf das was du da tust. Und wenn der Sturm im Kopf des Threenagers wieder orkanartig zu wüten beginnt, dann versuche ihn vielleicht einfach mal zu animieren, ganz ruhig mit dir zu atmen… und zu summen… 🙂 Und Babygirl? Auf sie wirkt die Bienenatmung auch noch immer beruhigend und zuweilen sogar einschläfernd; Seit sie als frischgeschlüpfte kleine Hummel auf MOMs Bauch gelegen hat 🙂

Eins, zwei, drei im Sauseschritt… vier Schritt sind gegangen, der fünfte geht mit 🙂 Wir sind auf Stufe fünf von Patanjalis Pfad: Pratyahara – Dem Rückzug der Sinne. Ich denke hier ist die „Aufforderung“ glasklar. Nimm dich mal raus aus der Situation… gönn dir ein wenig Ruhe, konzentriere dich auf DICH, auf das was DU brauchst und willst und horche mal in DICH hinein. Für ein gesundes Selbst, brauchen wir jeden Tag ein paar Minuten nur für uns selbst, Zeit, um uns nur mit UNS und mit UNSEREM INNEREN zu beschäftigen. Mit dem was WIR selbst brauchen, wollen und auch nicht brauchten. Das Zurückziehen der Sinne schaffen wir durch Meditation, durch Visualisierungen, durch kleine Fantasiereisen. Wir schotten uns und unsere Sinne vom Außen ab und begeben uns auf eine Reise in unser Innerstes, zu unserem Selbst. Ob du dich nun von einer geführten Meditation leiten lässt, dich für eine melodische Mantra Meditation entscheidest, oder eine Visualisierung nutzt, wähle das, was zu dir passt, was dir entspricht und was dir hilft, dein System runterzufahren, zu rebooten und neu zu ordnen. Denn, und hier nutze ich den Werbespruch eines bekannten Schokoriegels, in abgewandelter Form: Du bist nicht du wenn du angespannt bist :).

Im Übrigen sind Fantasiereisen auch für unsere kleinen Turbowusel eine wunderbare Methode zu entspannen, ruhiger zu werden und sogar… friedlich und entspannt einzuschlummern.

 

Step by Step … uhhh Baby :D… Und schon dancen wir beschwingt und ausgelassen auf Patanjalis sechster Stufe: Dharana – die Konzentration des Geistes. „Dharana ist die Fähigkeit, unseren Geist auf einen Gegenstand auszurichten.“ (Patanjali, Yoga-Sutra 3.1.). Hier möchte ich mal ganz deutlich auf diese eigentlich angeborene Fähigkeit hinweisen, die wir uns selbst mit den Jahren abtrainieren. Wir werden geschult, unsere Sinne nach Außen zu richten, unsere Umgebung im Blick zu haben, sind zuweilen hektisch, fahrig, haben unsere Augen überall und verlernen, uns ganz und gar auf etwas zu konzentrieren. Schau dir einmal deine kleinen Yoginolinas und Yoginolinos an; Wie sie vollkommen konzentriert spielen… die Außenwelt scheint vergessen, sie sind vollkommen versunken in sich selbst, ihr Augenmerk auf das was sie gerade tun gerichtet. DAS, meine Lieben, ist der INNBEGRIFF von Dharana!! Sie sind in vollkommener Einheit mit sich selbst, ihrer Umgebung und mit ihrer Handlung. Während wir sie rufen, was fragen, sie suchen und eine Antwort erwarten und leicht genervt sind, weil sie uns partout zu ignorieren scheinen, haben sie ihren Geist nur vollkommen konzentriert. Sie malen, bauen etwas, basteln, oder ergründen die Funktion eines Gegenstandes (eine nette Umschreibung dafür, dass sie die Dinge mal auseinandernehmen 😉 ) und sind in einem vollkommenen und beneidenswerten meditativen Zustand. Wenn nun also keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben, oder eine unbedingte Notwendigkeit besteht, sollten wir sie einfach mal in diesem Zustand belassen, sie beobachten, von ihnen lernen, uns von ihnen inspirieren lassen und uns selbst etwas suchen, das uns wieder in diesen spielerischen und leichten Zustand des Seins bringt. Tipp: Gartenarbeit, Häkeln, Stricken, Malen oder auch mal Lego bauen, soll da ganz wunderbar passen 🙂

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wo ist nur die Zeit geblieben 🙂 Wie im Fluge haben wir nun den siebten Schritt auf dem Weg der Erleuchtung erreicht: Dhyana – die gedankenfreie Meditation. Denk mal NICHT an einen rosa Elefanten?? HA, erwischt!! Wie will man bitte NICHT denken? Wenn ich nicht denken darf, dann denke ich daran, wie ich es schaffe nicht zu denken… ein Teufelskreis 🙂 Aber auch hier möchte ich erneut auf unsere kleinen Meisteryogis aufmerksam machen. Habt ihr mal beobachtet, wie sie einfach mal so vor sich hinstarren? Ohne etwas anzuschauen? Unsere Reaktion darauf ist in der Regel: Hey, alles gut? Und Zack, sind sie raus aus ihrer meditativen, gedankenlosen Innenschau. Eigentlich sehr gemein.

Wann hast du dir das letzten Mal einfach die Zeit genommen vor dich hinzustarren? Oder einfach die Augen geschlossen, die Gedanken schweifen lassen, bis sie letztendlich nur noch ein namenloser Strom an Bildern und Worten geworden sind, die dich für diesen Moment nicht mehr tangierten? Wann hattest du einen intensiven Moment der Ruhe, eine Auszeit des Denkens? Natürlich wird es jetzt sehr theoretisch, denn nach Patanjalis ursprünglich gedachten Zustand, sollst du deine Gedanken auf nichts mehr ausrichten, keine Gedanken mehr haben, nur noch im Zustand des Seins verweilen… mal ganz angenehm und erstrebenswert für eine paar Augenblicke, aber der dauerhafte Zustand ist dann doch dem aktiven (Familien)Leben abträglich.

Und last but not least.. endlich und FINAL … haben wir sie erreicht… die Erleuchtung! Der achte Schritt, die letzte Stufe: Der Zustand des übergeordneten Seins: Samadhi – Die absolute Glückseligkeit. Auch hier ist die Vorgabe Patanjalis für uns eher theoretisch umsetzbar. Nach Patanjali hast du die achte Stufe erreicht und dich somit von deinem irdischen und physischen Körper getrennt, du bist ein Teil des Weltenkonsens, ein Teil des Ganzen und dein EGO, dein Ich Zustand existiert nicht länger. Gut… soweit in der Theorie. Wie lässt sich der Zustand nun auf uns Normalsterbliche anwenden? Wie auch immer du ihn anwenden möchtest: Rufe dir ins Gedächtnis, dass dies der Zustand der absoluten Glückseligkeit ist 🙂 Also… was ruft dieses Gefühl in dir hervor? Nachdem wir ja nun die letzten sieben Stufen emporgeklettert sind, uns Quality ME-TIME gegönnt haben, bei der Kindererziehung nun auch mal Fünfe gerade und die Kirche im Dorf gelassen haben, uns Zeit genommen haben für meditative Arbeiten, Sport, Yoga, Meditation und ganz viel Family Time, haben wir gelernt auf uns selbst zu hören. WIR WURDEN ERLEUCHTET, hatten den AHA-EFFEKT, eine intensive Epiphanie… WIR haben UNS SELBST dorthin geführt und auch NUR WIR können uns selbst dort halten: In unserem Zustand der Glückseligkeit. Deshalb nimm dir diese Zeit! DEINE Zeit und mache, was immer dich glücklich macht.

Und ich? Ich werde nun meinen Zustand der Glückseligkeit zelebrieren: Die Wäsche türmt sich?? So what!! Das Essen müsste gekocht werden? Lass doch einfach mal ne TK Pizza machen! Rückrufe? Artikel, ToDos und Projekte?? Hey, die sind morgen auch noch da!! Meine Kids? Erproben die Widerstandsfähigkeit der Gartenmöbel und gestalten die allgemeine Landschaftsarchitektur des Außengrundstückes um! Ich warte mal ab, vielleicht sind die ja gestaltungstechnisch einer Sache auf der Spur :D… Denn ich… ich genieße jetzt einfach den Moment! Genieße ihn aus meiner Hängematte heraus, mit einem eiskalten Getränk in meiner Hand, schaue meiner Familie zu, wie sie sich „kreativ auslebt“, lächle, schließe die Augen, atme ganz ruhig, tief und entspannt und gebe mich für einige Augenblicke, für einen Moment, für die Zeit, die ich habe… einfach dem Moment der Stille, der Ruhe und der Glückseligkeit hin… denn dieses Gefühl… wohnt NUR in MIR.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Vorheriger Beitrag
#YOGAMOM – Patanjalis Elternratgeber: In acht Schritten zum Erfolg (Teil1)
Nächster Beitrag
#YOGAMOM – „Ein Schwank aus meinem Leben – Ich spring im Carré“

Hier findest du weitere Blogbeiträge 

Chandra-Lotus-Yoga-Anni-Rahlmeyer-Springe